Energie sparen
Sensibel mit den natürlichen Ressourcen umgehen-ein Grundanliegen in der Pfarrei St. Martin und St. Damian Rhein-Lahn
Was sich im Punkt „Schwerpunkte der neuen Pfarrei“ unter dem Punkt „Bewahrung der Schöpfung und Nachhaltigkeit“ findet, ist angesichts der aktuellen Situation in der Energiekrise wie ein Kompass, an dem sich die Pfarrei orientieren kann. „Gerade wir als Christen sind zu dieser Haltung aufgefordert sowohl im pfarrlichen als auch im privaten Bereich. Einsparen von Energie ist eine Pflicht für uns.“ In dieser Haltung hat der Arbeitskreis „Energie“ der Pfarrei am vergangenen Mittwoch seine Arbeit aufgenommen und sich den Energieverbrauch in den zahlreichen Gebäuden der Pfarrei angeschaut. Nach Vorgabe des Bistums gilt die Verpflichtung 1/3 des aktuellen Energiebedarfes einzusparen. Wenn das gelingt, wird ein weiteres Drittel der Kosten vom Bistum übernommen. „ Um einmal einen Betrag vor Augen zu haben, der eingespart werden muss, haben wir uns angeschaut, wie hoch in den letzten Jahren die Energiekosten waren. Im Durchschnitt haben wir in den letzten Jahren ca. 150.000 Euro für Energiekosten ausgegeben. Das würde also bei ungeänderten Energiepreisen bedeuten, dass wir 50.000 Euro einsparen müssen. Natürlich geht es konkret darum, ein Drittel des Energieverbrauchs einzusparen.“ So erläutert Christian Gerlach die Situation. „Der Energieverbrauch in den Kirchen spielt dabei eine sehr große Rolle.“ Der AK Energie brachte seine Überlegungen zu ersten Schritte des Energiesparens in die PGR-Sitzung am 5. Oktober ein und nach ausführlicher Aussprache werden ab sofort folgende Maßnahmen ergriffen: In den Kirchen, in denen in den Wintermonaten Gottesdienstes stattfinden, wird die Temperatur auf max. 8-12 Grad dauerhaft begrenzt. „Wichtig ist, dass dies ein erster Schritt ist. Sollte sich daraus ergeben, dass dies nicht als Einsparpotential ausreicht, müssen wir an dieser Stelle noch einmal mit den Temperaturen heruntergehen.“ Die Kirche Heilig Geist in Braubach, die Kapelle auf dem Allerheiligenberg und die Johanniskirche werden nicht beheizt; die Gottesdienste von der Johanniskirche werden in die St. Barbarakirche verlegt, von der Heilig Geist Kirche in Braubach, wie schon seit vielen Jahren, in den Wintermonate in das dortige Pfarrzentrum Heilig Geist. Ausnahme ist die Christmette an Heiligabend in Braubach. Da hier mit einer höheren Zahl der Gottesdienstbesucher gerechnet wird, soll die Mette in der Kirche stattfinden, die allerdings nicht aufheizt wird. Eine dieser Situation angepasste Dauer des Gottesdienstes ist hier zu beachten. „Wir werden in den Kirchen regelmäßig die Luftfeuchtigkeit messen, um Schäden durch Feuchtigkeit zu vermeiden,“ erläutert Pfarrer Sturm die vorbeugenden Maßnahmen. Die Räumlichkeiten im Zentralen Pfarrbüro und in der Außenstelle Bad Ems werden bis auf max. 19 Grad geheizt; dies gilt ebenso für die Räumlichkeiten in den Gemeindehäuser und Pfarrzentren. Wo es möglich ist, sollen Gruppenstunden und Gruppentreffen in kleinen Gruppenräumen stattfinden, und die großen Säle nicht beheizt werden. Überall, wo es noch nicht geschehen ist bzw. möglich ist, sollen LED-Lampen in die Beleuchtung der Räume und Gebäude eingesetzt werden. „Dies sind erste Schritte. Mit einer monatlichen Überprüfung des Energieverbrauchs in den Gebäuden werden wir erfahren, wie effektiv diese Schritte sind und dann weitere Entscheidungen zum Energiesparen treffen. Uns ist es wichtig, dass alle in der Pfarrei dies als gemeinsamen Auftrag sehen und uns hier unterstützen. Ebenso wichtig ist es, dass jeder von uns auch im privaten Bereich ressourcensparend handelt. Denn wir sind Teil der Gesellschaft und unterstützen mit unseren Möglichkeit den gemeinsamen Weg zur Bewahrung der Schöpfung und für Nachhaltigkeit.“ In diesen Worten fasste Jutta Treis das Anliegen des AK Energie und des Pfarrgemeinderates zusammen.
Energie sparen- die nächsten Schritte für unserer Pfarrei
Nachdem alle Gebäude inklusive den Kirchen in einer Tabelle erfasst worden sind, werden nun monatlich die Zählerstände für Strom und Gas abgelesen und in der Tabelle eingetragen. So kann verfolgt werden, in welchem Umfang Strom und Gas verbraucht werden. Jedes Gebäude, jede Kirche wird dabei von einem/einer haupt-bzw. neben-und /oder ehrenamtlichen Mitarbeiter:in betreut. Die Daten werden von der Verwaltungsleitung zusammengetragen, um einen Gesamtüberblick über den Energieverbrauch in den Räumlichkeiten der ganzen Pfarrei zu erhalten. Der AK Energie hat eine Softwarefirma beauftragt, ein Angebot für eine App zu erstellen, die digitale Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit misst und die diese Daten meldet. So könnte dann zielgenau und schnell auf Veränderungen, die Gebäudeschäden verursachen könnten, reagiert werden. Für die Kirchen, die nicht beheizt werden, werden beim Bistum jeweils 2 Feuchtigkeitsmessgeräte bestellt. Das Bistum stellt sie kostenfrei den Pfarreien zur Verfügung. Ebenso werden alle Heizungsanlagen in den Kirchen gewartet. Auch zahlt das Bistum den Pfarreien einen Zuschuss in Höhe von 150,00 Euro pro Wartung.
Für die Büroräume in Lahnstein und Bad Ems gelten die Vorgaben, dass die Räume auf max. 19 Grad beheizt werden; alle Mitarbeiter:innen haben die Aufgabe darauf zu achten, dass nach Dienstschluss alle Lichter und Geräte ausgeschaltet sind und die Heizung heruntergedreht ist. Im Pfarrzentrun St. Martin Oberlahnstein wird der große Saal nicht mehr beheizt. Die Temperatur im Seniorenraum und den Gruppenräumen wird auf 19 Grad begrenzt. Im Gemeindehaus St. Barbara werden die Teile des Saals, die nicht benutzt werden durch eine Trennwand abgeteilt und nicht beheizt; der genutzte Raumteil wird ebenfalls auf 19 Grad beheizt. Sollte der ganze Saal für eine große Veranstaltung genutzt werden, liegt auch hier die Raumtemperatur bei 19 Grad. Diese Temperatur gilt auch für Gruppenräume, die Bücherei im Jugendheim St. Barbara, die Bücherei in Heilig Geist Braubach und für den Kolpinggruppenraum in Nievern. In den Gemeindehäusern in Braubach, Nievern, Bad Ems, Nassau wird der jeweilige große Raum bis 19 Grad beheizt, da hier Gottesdienste bzw. Sprachkurse stattfinden. Die Außentüren der Gemeindehäuser und Pfarrzentren sollen geschlossen bleiben, Fenster nur zum Durchlüften geöffnet und dann wieder geschlossen werden.
Das Energiesparen in der Pfarrei bleibt weiterhin ein wichtiges Thema.
Nachdem im ersten Schritt 4 Kirchen in der Pfarrei nicht mehr beheizt werden und in den übrigen die Temperatur auf max. 12 Grad eingestellt ist, zog der AK Energie eine erste Bilanz dieser Maßnahmen. Sehr erfreulich ist, dass die Maßnahmen zum Energiesparen von allen in der Pfarrei mitgetragen werden. Das Verständnis ist groß und die Bereitschaft, auf den gewohnten Komfort gut geheizter Räume zu verzichten, spürbar. Natürlich musste sich jeder umstellen und gerade beim Kirchbesuch auf wärmerer Kleidung achten. Auch bei Veranstaltungen in den Gemeindehäusern und Pfarrzentren heißt „Zieht euch warm an!“ und das ist schon eine große Umstellung. Ebenfalls in den Büros achtet jeder auch die vorgegebene Raumtemperatur von max. 19 Grad. Tischthermometer erleichtern hier die Kontrolle und helfen Energie zu sparen. Wichtig ist, dass jeder mitmacht und auch bei Problemen nach Lösungen gesucht wird, die zu den Örtlichkeiten auch passen. Hier ist eine gute Zusammenarbeit zwischen den Ortsauschüssen und dem AK Energie notwendig und wird auch so praktiziert. Ein Problem bei den nicht geheizten Kirchen hat sich herausgestellt und dies die Höhe der Luftfeuchtigkeit. Hier muss neu überlegt werden, wie diese reduziert werden kann ohne die Heizung wieder ganz hochzufahren. Welche Temperatur ist ausreichend? Dieser Frage wird nun mit der Messung der Luftfeuchtigkeit in den beheizten Kirchen nachgegangen. Bei welcher Temperatur ist die Luftfeuchtigkeit im Normbereich? Wann ist sie zu hoch? Dazu werden für die 3 beheizten Kirchen nun auf Pfarreikosten Messgeräte angeschafft; jeweils 2 werden in den Kirchen installiert und regelmäßig abgelesen. Das Ergebnis wird sicher in den Kirchen unterschiedlich sein. Von daher wird auch die Temperatureinstellung nicht in allen Kirchen die gleiche sein. Die Messung der Luftfeuchtigkeit erfolgt vor und nach dem Gottesdienst.
In den Räumlichkeiten der Gemeinde-und Pfarrzentren werden nach und nach elektronische Heizthermostate installiert, so dass die Temperatureinstellung dauerhaft möglich ist. Dort, wo Glühbirnen erneuert werden müssen, werden diese durch LED-Lampen ersetzt.
Für Interessierte noch zwei Hinweise:
In der KiTa St. Barbara ist Energiesparen ein großes Thema. Auf der Homepage der Pfarrei kann man nachlesen, was die Energiespar-Detektive so alles herausgefunden haben und wie dort Energie gespart wird. Eine gute Anregung und auch für Familien vielleicht eine gute Idee, das Thema spielerisch mit den Kindern zu besprechen: https://stmartin-stdamian.de/beitrag/energiesparen-in-der-kita/
Unter www.stromspar-check.de finden sich viele gute Ideen und Informationen rund ums Energiesparen.